Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Wir wissen alle, dass es um unseren Planeten nicht gutsteht. Der Klimawandel überrollt uns und die nächsten Generationen werden es nicht mehr so schön hier haben wie wir. Das ist Grund genug, um sich mit nachhaltigen Aspekten im Alltag zu beschäftigen. In diesem Blogbeitrag gehe ich aber einen Schritt weiter und möchte dir einen Einblick geben, wie du sogar bei deiner eigenen Hochzeit nachhaltig sein kannst.

Quelle: DFischer Weddings/ Hochzeitsfotograf

Das Internet ist voll mit Ratschlägen wie man sein Leben nachhaltig und umweltschonend gestalten kann. Warum also nicht auch die eigene Hochzeit nach diesen Kriterien ausrichten? Die nachfolgenden Tipps sind nur eine kleine Auswahl an Ideen und Möglichkeiten. Wenn man nicht alles umsetzen kann oder will, ist das auch okay.

  1. Save-the-Date & Einladung: Digital statt analog
  2. Papier
  3. Anzahl Gäste/ Dienstleister
  4. Local Wedding statt Destination Wedding
  5. Eine Location statt mehrerer Stopps
  6. Essen
  7. Leihen statt kaufen
  8. Secondhand und recyceln statt neu kaufen
  9. Natürliche und schnell nachwachsende Rohstoffe
  10. Topfpflanzen statt frischen Schnittblumen
  11. Saisonale Schnittblumen
  12. Alternative zu Luftballons, Konfetti, Seifenblasen und Feuerwerk
  13. Verwertbare und sinnvolle Gastgeschenke
  14. Verzicht auf Geschenkpapier und -band

Bildquelle: DFischer Weddings/ Hochzeitsfotograf

1.    Save-the-Date & Einladung: Digital statt analog


Der Verzicht auf Papier schützt die Umwelt. Nicht nur wegen dem Papier alleine, sondern auch der Transport der Poststücke wird dadurch eingespart. Eine immer beliebtere Alternative bei Brautpaaren ist die Wedding-Homepage. Darüber kann man die Einladung verschicken, Bilder teilen, den Ablauf veröffentlichen und vieles mehr. Gerade in Zeiten von Corona hat diese Art der Hochzeitseinladung an Beliebtheit gewonnen, da auch kurzfristige Veränderungen schnell mit allen Gästen geteilt werden können.

2.    Papier


Wenn auf Papier nicht verzichtet werden kann oder will, ist es ratsam recyceltes Papier zu nutzen. Viele Druckereichen bieten das inzwischen an und auch Papeterie-Dienstleister greifen immer häufiger darauf zurück. Hand geschöpftes Papier ist dabei nicht nur eine nachhaltigere Variante, sondern auch sehr schön und voll im Trend.

3.    Anzahl Gäste/ Dienstleister


Bei der Gästeliste gilt eine einfache Faustregel: Je weniger Gäste, desto nachhaltiger die Hochzeit. Essen, Getränke, Strom sowie CO2-Emissionen aufgrund Anreisen und ähnlichem, werden mit jedem Gast weniger eingespart. Zusätzlich schont es den Geldbeutel und somit das Gesamtbudget der Hochzeit.

Immer mehr Paare, nicht zuletzt wegen Corona, feiern heute bereits im kleineren Kreis.


Ähnlich wie bei den Gästen gilt auch bei den Dienstleistern, je weniger desto besser. Möglichkeiten das umzusetzen sind, z.B. Videograf- und Fotograf zusammen zu buchen. Oftmals fahren sie sowieso zusammen und auch die Vorgespräche müssen nicht doppelt geführt (und abgefahren) werden. Ein weiteres großes Potenzial bringen Locations mit sich, die Catering und Torte im Leistungsumfang inklusive haben. Auch hier spart man oftmals nicht nur Kosten, sondern auch CO2-Emissionen.

Getreu dem Motto „Support your local Dealer“, ist es nicht nur aus nachhaltigkeits Aspekten ratsam, Dienstleister zu buchen die regional ansässig sind. Sie sind oftmals besser vernetzt und kennen Geheimtipps.

Ich für meinen Teil kann, beispielsweise ins beliebte Hofgut Habitzheim oder dem Bauernhof Café Grünewalds sogar mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß laufen.

4.    Local Wedding statt Destination Wedding


Es ist klar wie Kloßbrühe: Eine Hochzeit mit 60 Gästen in der eigenen Umgebung ist nachhaltiger, als eine Hochzeit im Ausland. Man sollte die pauschale Aussage, allerdings situativ hinterfragen. Denn, wenn die Familie des Brautpaares in ganz Europa verteilt ist, kann die Rechnung schon ganz anders aussehen. Es gilt: Je kürzer die Anreise, desto besser.

5.    Eine Location statt mehrerer Stopps


Je mehr Stationen ein Hochzeitsgast ansteuern muss, desto schlechter ist die Nachhaltigkeitsbilanz, da der Gast die Strecke in der Regel mit dem Auto zurücklegt. Eine Alternative ist eine freie Trauung direkt an der Location wo auch gefeiert wird. Manche Locations sind auch mit den Standesämtern vernetzt und bieten dort auch die standesamtliche Trauung an z.B. Greenevents in Groß-Zimmern oder das Restaurant Heckers in Gründau.

6.    Essen


Insbesondere die Menge des Hochzeitsessens kann einen erheblichen Beitrag zu eurer „grünen Hochzeit“ beitragen. „Masse statt Klasse“ ist definitiv nicht das Ziel. Sucht euch stattdessen Dienstleister mit regionalen Produkten und Bio-Qualität. Wenn der Verzicht auf Fleisch für euch nicht möglich ist, dann versucht Bio-Fleisch vom regionalen Metzger über den Caterer zu besorgen. Vor allem auch saisonale Produkte, die zusätzlich keine langen Transportwege haben, sind zu empfehlen.


Tendenziell wird bei einem üppigen Buffet zwar ordentlich zugeschlagen, jedoch bleibt oftmals auch viel übrig. Schade darum - gerade bei verderblichen Lebensmitteln, die auch am nächsten Tag nicht wiederverwertet werden können. Abhilfe schafft hier ein Menü statt einem Buffet. Alternativ geht auch eine Kombination aus beidem.

Bildquelle: DFischer Weddings/ Hochzeitsfotograf

7.    LEIHEN STATT KAUFEN


Die Deko ist ein sehr beliebtes und kostspieliges Thema bei fast allen Bräuten. Niemand hat 50 gleiche Gässchen zu Hause und erst recht keine Verwendung dafür nach der Hochzeit. Leiht euch daher solche Produkte von Dekorateuren. Auch für Mobiliar, Tischdenken o.ä. gilt das.


Ein weiterer, bisher noch nicht so beliebter Leihartikel, ist das Brautkleid. Auch hier kann man bares Geld sparen und zudem noch etwas Gutes fürs Gewissen tun.

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8.    Secondhand und recyceln statt neu kaufen


Will man doch nicht leihen, empfiehlt es sich nach Secondhand Alternativen zu suchen. In Facebook-Gruppen und auf Ebay verkaufen viele Paare ihre Hochzeitsdeko oder Hochzeitskleidung. Sie ist meist in tadellosem Zustand und zum deutlich reduzierten Preis zu erwerben.


Die DIY-Fans unter euch sollen natürlich auch nicht zu kurz kommen: Mit alten Einmachgläsern, Bier- und Ölflaschen, lassen sich tolle Dekoartikel basteln. Grundvoraussetzung, um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, ist, dass es sich um gebrauchte und alte Gegenstände handelt, die aufgewertet werden.

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9.    Natürliche und schnell nachwachsende Rohstoffe


Nachhaltig heiß nicht gleich kahl. Mit Moos, Ästen und Blättern lassen sich wundervolle DIY-Projekte umsetzen. Man kann mit vielen natürlichen Rohstoffen aus dem Wald und der Wiese wundervolle Dekorationen zusammenstellen.

Beispielsweise können Blätter als Namenskärtchen für die Gäste genutzt werden oder alte, abgebrochene Äste als Tischdeko oder zum Aufhängen von Gläschen.

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Bildquelle: DFischer Weddings/ Hochzeitsfotograf

10.    Topfpflanzen statt frischen Schnittblumen


Topfpflanzen auf Hochzeiten sind meines Erachtens hoch im Kommen. Kleine Rosmarin, Thymian und Basilikum Töpfchen in verschiedenen Größen sind wesentlich besser als frische Schnittblumen. Auch der allseits beliebte Traubogen, der mit vielen frischen Blumen behangen wird, kann durch Topfpflanzen in verschiedenen Größen ersetzt werden. Einige Blumengeschäfte und Baumschulen bieten das sogar zum vermieten an.

Bildquelle: DFischer Weddings/ Hochzeitsfotograf

11.    Saisonale Schnittblumen


So schön Schnittblumen auch sind, leider sind sie umwelttechnisch nicht gut aufgestellt. Wenn es aber schon Schnittblumen sein sollen, dann greift doch eher zu den Saisonalen Blumensorten. Einige Blumengeschäfte ernten sogar selbst die Blumen, was dem CO2-Fußabdruck, im Gegensatz zu eigeflogenen Rosen, deutlich reduziert.

12.    Alternative zu Luftballons, Konfetti, Seifenblasen und Feuerwerk


Nichts ist schlimmer als 90 Luftballons die steigen gelassen werden, um dem Brautpaar die besten Glückwünsche mit auf dem Weg zu geben. Schöne Alternativen sind hingegen eine Feuerstelle, in der die Glückwünsche verbrannt werden können.

Wunderkerzen sind zwar nicht der Favorit im puncto Alternative, aber allemal besser als ein Feuerwert. Und das berühmt-berüchtigte Konfetti, egal ob aus Kunststoff oder als Reis, solle ebenfalls gegen abbaubare Produkte eigetauscht werden, z.B. getrocknete Blüten oder ausgestanztes Laub. Bei gut kehrbaren Untergründen könnte auch Konfetti aus Zeitungspapierabfällen eingesetzt werden.


Vom umstrittenen „Saatgut-Konfetti“ möchte ich stark abraten, da die Locations euch Wochen später dafür verfluchen werden. In Innenräumen oder auf wilden Wiesen hingegen spricht nichts dagegen.

13.    VERWERTBARE UND SINNVOLLE GASTGESCHENKE


Am Rande sei erwähnt, dass ich kein Freund von Gastgeschenken bin. Ich verstehe die Geste einfach nicht und das ist meines Erachtens eine unsinnige Ausgabe. Aber wenn es schon ein Geschenk sein soll, dann doch bitte mit Sinn und Verstand und nicht ein Wegwerfprodukt. Man sagt, lieber was zum direkt verzehren. Aber selbst die klassische Mandel-Schokolade wird von sehr vielen Gästen liegen gelassen. Schenkt den Gästen Saatgut für den Garten, aber bitte nicht in den 1,50 EUR-Miniaturgläschen sondern in kleinen Teebeuteln oder Papier oder kleine Sukkulenten. Stellt einen Schnaps auf den Tisch oder spendet einfach den Betrag, den ihr für Gastgeschenke ausgegeben hättet.

Bildquelle: DFischer Weddings/ Hochzeitsfotograf

14.    Verzicht auf Geschenkpapier und -band


Alle diese Tipps sind schon fast nichts mehr wert, wenn die Gäste mit Unmengen an Geschenkpapier, Folien, Kisten und Geschenkband kommen. Informiert eure Gäste daher im Vorfeld, dass eure Hochzeit unter dem Motto Nachhaltigkeit steht und bittet sie auf überflüssiges Verpackungsmaterial zu verzichten.